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DAS LETZTE:

Die junge Auszubildende in der Gastronomie hatte die ersten Klausuren geschrieben und ganz passable Ergebnisse präsentiert. Nur in Mathematik war der Test nicht so gelaufen, wie es für ein wirklich gutes Zeugnis von Nöten gewesen wäre.„Ganz meine Tochter“, gab sich ihr Vater betrübt, eingedenk seiner eigenen stets nur knapp ausreichend gebliebenen Rechenkenntnisse. Töchterchens Trost kam prompt: „Schau mal, bei den Getränken sollten wir mindestens zehn ausländische Biersorten nennen. Die hab ich alle gewusst – ganz deine Tochter, oder?“

Die Auskunft am Schalter war präzise, der Zeitplan eng gesteckt. Darum kam dem Schalke-Fan am Donnerstag erst gar nicht der Gedanke, es könnte noch ein weiterer Zug um 18.38 Uhr in Richtung Ruhrgebiet fahren, als er sich pünktlich zur Fahrt zum UEFA-Cup-Spiel auf den harten Sitz der Regionalbahn fallen ließ. Im Stillen genoss er die bewundernden Blicke, die unzweifelhaft seinem blauweißen Outfit galten. Entspannt rollte er der Musik aus seinem Walkman lauschend dem Gelsenkirchener Hauptbahnhof entgegen. Der jedoch entpuppte sich unerwartet als die Zentralstation jener Stadt, in welcher der schwarz-gelbe Rivale der Schalker beheimatet ist. Schlimmer noch: Da der Zug in Dortmund ende, müssten ihn alle Fahrgäste verlassen, gab eine Lautsprecherstimme bekannt.
Gerade schaffte er es noch
Trikot und Schal unter einer neutralen Regenjacke zu verbergen, da lief der Zug auch schon im Fußballfeindesland ein.

Langsam wurde die Zeit bis zum Anpfiff knapp. Zum Glück verhieß die Automatenauskunft, dass sich soeben ein Zug in Richtung Gelsenkirchen in Bewegung setze. Auf den Bahnsteig stürmend nahm er aus den Augenwinkeln das plausibel erscheinende Wort “Köln” auf der Anzeigetafel wahr und warf sich rasch in die bereits schließende Tür des entsprechenden ICE. Erleichtert nahm der Münsteraner Platz und entdeckte voller Entsetzen, dass der dort ausliegende Reiseplan Hagen als nächste Station auswies. Auch auf dieser Route lässt sich Köln ansteuern.

Wenigstens hatte der Zugbegleiter ein Einsehen und verschonte ihn von einem erhöhten Beförderungsentgelt, wie es Schwarzfahrern ansonsten droht. Dafür erklärte sich der Fahrgast bereit, das entsprechende Ticket für den Gegenzug zu lösen, den er in Hagen zu besteigen gedachte. Leider war er nicht auf die versteckte Kamera hereingefallen, als dessen Eintreffen mit 20-minütiger Verspätung angezeigt wurde. Zur Arena musste er dennoch, um die nach Spielende vereinbarte Rückfahrgelegenheit nicht zu verpassen.

Einen Regionalzug und zwei S-Bahnen später sank der bis dato verhinderte Schalke-Fan in der 63. Spielminute beim Stand von 1:0 für seinen Verein endlich auf seinem Sitzplatz in der Arena nieder. Erschöpft gönnte er sich einen großen Schluck frisches Pils. Als das dann auch noch alkoholfrei war, wusste er schon, dass der FC Schalke 04 das Spiel gegen den FC Basel nicht gewinnen würden. -uwa-

 

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Es ist nicht leicht, für jeden Angehörigen das Passende u Weihnachten zu finden, das über Liebe und Zuneigung zu wecken hinaus auch noch Freude bereitet. Erst recht stressig wird die Geschenkauswahl, wenn auch noch Mitglieder von Kegelklubs, Gesangsvereinen oder Sportgruppen zu beglücken sind.
Aus diesem Grund haben findige Vereinsmeier das sogenannte Wichteln erfunden. Zwischen fünf und 20 Euro kostet je nach Finanzkraft der Mitglieder das, was weniger zart besaitete Teilnehmer roh als Päckchenringtausch bezeichnen. Der Inhalt besagter geheimnisvoll verpackter Tüten, Kartons oder anderer Behältnisse ist dann auch manchmal danach.
Der Münsteraner hatte kurzentschlossen sein Geschenkpapier um eine Porzellanvase geschlungen, nachdem ihm zufällig der Preis aufgefallen war, der dem gewünschten Wert genau entsprach. Selbst eher ein Freund leiblicher, sprich geistiger Genüsse war er allerdings schon etwas enttäuscht, als ihm bei der Weihnachtsfeier seines Kegelklubs der Griff in die undurchsichtige Krabbelkiste eine Keramikkaraffe bescherte.
Doch guter Rat war schnell gefunden, und Kosten sparender noch dazu. Die Karaffe wurde kurzerhand neu verpackt und der Wichtelei eines weiteren Vereins zugeführt, dessen Weihnachtsfeier am darauf folgenden Wochenende anstand.
Dort gelang ihm allerdings auch kein Griff, der vielleicht eine Flasche mit hochprozentigem Inhalt oder wenigstens eine Pralinenschachtel zu Tage förderte. Aber die Wurzelsepp-Kerze wanderte eine Woche später neu verpackt in die Tombola seines dritten Vereins, bei der per Los über ihren zukuenftigen Besitzer entschieden wurde.
Die Sannung stieg, ringsherum saßen schon glückliche Vereinsmitglieder und erfreuten sich mehr oder weniger an ihren Überraschungen. Schließlich zog der Vorsitzende auch die Losnummer unseres Münsteraners - und da hatte der seine Vase wieder, nur das Geschenkpapier hatte sich geändert. Nur sein Stolz verbot es ihm, das Tauschangebot eines Clubkameraden abzulehnen, der eine stattliche Mettwurst gewonnen hatte.

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Der offizielle Teil eines Gruppenabends auf Mallorca war beendet. Doch einer kleinen Schar Aufrechter aus dem Westfälischen stand nach Mitternacht noch der Sinn nach mehr. Flugs ward ein Taxi angehalten, um die fröhliche Clique zu einer Diskothek in Palma zu bringen. Nur knappe zwei Kilometer währte die Fahrt, was die Ortsunkundigen gut gelaunt zur Kenntnis nahmen. Einen Einbruch erfuhr die Stimmung jedoch, als ein der Landessprache nur unzureichend mächtiger Fahrgast den Preis für die Fuhre mit einem Fünf-Euro-Schein entrichten wollte.
"Zehn Euro mehr", übersetzte er für sich die darauf folgende Äußerung des Chauffeurs. Ein Nachschlag, den er auf Grund der kurzen Entfernung nicht ohne Weiteres zu bezahlen bereit war. Aber der Fahrer blieb stur: "Zehn", deutete er entschlossen in Richtung Armaturenbrett.
"Zehn", forderte er auch noch, als der Gast nach einigem Zögern  einen 20-Euro-Schein zum Wechseln zückte. Denn auf einem Display des ihm unbekannten Fahrzeugtyps leuchtete  tatsächlich eine gut lesbare 15.
Erst als ihn seine Begleiterin ungeduldig aufforderte, doch endlich "die zehn Cent" herauszurücken, bemerkte er, dass er die Außentemperaturanzeige für den Taxameter gehalten hatte. uwa/Westfälische Nachrichten Münster/"Guten Morgen" 05/11/03

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Der Vereinsvorsitzende schäumte vor Wut. Da lag das Programmheft für das Hallenfußballturnier seines S04-Fanclubs druckfrisch auf der Theke, und nun das. "Voller Fehler, hier, hier und hier auch", wurde er nicht müde, seinen mehr oder weniger interessierten Nachbarn beim sonntäglichen Frühschoppen die augenfälligen Qualitätsmängel des Heftchens vor Augen zu halten. "Normalerweise gibt es vorher doch einen Korrekturabzug", wagte schließlich ein Mitzecher sachkundig einzuwerfen. "Klar", gab der Clubchef zu, "der Verlag hat mir auch ein Heft zugeschickt. Das habe ich aufmerksam durchgelesen und dann zu meiner Frau gesagt: Da sind vielleicht Bolzen ´drin; das werden die bis zum Druck ja hoffentlich noch merken." uwa/Westfälische Nachrichten Münster/"Guten Morgen"

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An den Nikolaus glaubten die Beteiligten schon lange nicht mehr. Dennoch behielten Eltern und mittlerweile erwachsen gewordene Kinder den Brauch des Sich-Gegenseitig-Überraschens bei. Zu später Stund´ eines jeden 5. Dezembers machten sie sich jeweils auf den Weg, um dem anderen heimlich, still und leise meist einen kleinen Korb mit Gebäck, Schokolade, einem Päckchen Kaffee oder einem Fläschchen Sekt, aber auf jeden Fall dem unvermeidlichen Stutenkerl an die Haustür zu stellen, um bei der Rückkehr oder am Morgen Ähnliches an der eigenen Wohnung vorzufinden. So begab es sich auch dieser Tage wieder. Doch die älteren Eltern gingen leer aus. Statt des gewohnten Körbchens hätten sie ein Dankschreiben vorgefunden, in dem sich ihr Briefträger herzlich für die Morgengabe bedankte. Dem zuverlässigen Manne sei´s jedoch gegönnt, ließen sie ihre Kinder lachend wissen. uwa/Westfälische Nachrichten Münster/"Guten Morgen"

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Nicht immer liegen Eltern in der Gunst ihrer Kinder ganz vorn. Vor allem Großeltern gelingt es - meist unabsichtlich - dann und wann die wahren Erziehungsberechtigten auf der Beliebtheitsskala zu überholen.
Aber nicht deshalb heftete sich neulich eine Oma auf die Spuren  einer Fußball-Bundesligamannschaft, als ihr diese beim Abendessen in einem münsterländischen Hotelbetrieb über den Weg lief. Dorthin hatte sich das Team wie üblich zur Vorbereitung auf ein Meisterschaftsspiel in der "Arena"  zurückgezogen. Die Bewunderung ihrer Enkeltochter für den Schalker Torjäger Ebbe Sand war's, die die 75-jährige zur Kontaktaufnahme trieb.
Da ihr der Fußballer ansonsten naturgemäß unbekannt war, steuerte sie auf den erstbesten sportlich blauweiß Gewandeten zu. Der freundliche Masseur war gerne bereit, ihr den Stürmer zu zeigen. Wenig später war sie im Besitz eines Schriftzugs des Dänen, den dieser nebst persönlicher Widmung für die Enkelin auf eine Speisekarte gesetzt hatte. Mehr noch, zwei weitere Spieler unterzeichneten ebenfalls mit Grüßen.
Mama hin, Mama her - für den jugendlichen Fan stand beim Vorzeigen der "Beute" seiner Autogramm jagenden Oma fest: "Papa, Du hast die beste Mutter der Welt." uwa/Westfälische Nachrichten Münster/"Guten Morgen"/21.11.2002

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"Booah ey, diese Weiber gehen mir auf den Keks. Wenn ich ´nen Sack hätte, würden die mir auf den Sack gehen!" Lieblingskollegin Maria M. nach einem Termin bei einer Frauenorganisation

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Eigentlich wollten die beiden Freunde nach einer anstrengenden Abfahrt nur die Sonne genießen. Doch dann erregte ein weibliches Geschöpf in fescher Skibekleidung wenige Meter von ihrer Ruhebank entfernt die Aufmerksamkeit der zwei Wintersportler. Weniger waren es ihre langen Haare noch ihre offensichtlich teure Jacke, die die Blicke auf sich zogen. Vielmehr ging es um ihre Versuche, die Bindung ihrer auch nicht gerade preiswerten Skier anzulegen. Zunächst stieg sie mit der Fußspitze hinein, um anschließend vergeblich die Ferse hinunter zu drücken und auf das Einschnappen der Halterung zu warten. Also stieg sie wieder hinaus, klopfte die Schuhe nach vermeintlichen Schnee- und Eis-Resten ab und startete einen neuen Versuch. Etliche Male wiederholte sich diese Prozedur, bei der die Betrachter ihre Faszination aus dem Umstand gewannen, dass sich die Skispitzen im Rücken der verhinderten Fahrerin befanden. Nach einigen Minuten bemerkte diese ihren Irrtum und schaute sich vorsichtig um, wobei das errötende Gesicht einen feinen Kontrast zu ihren hellen Haaren bildete. "Ich hab das wohl gesehen", konnte sich einer der Beobachter unüberhörbaren Spott nicht verkneifen. Unwahr ist allerdings, dass sie die Situation mit einem "Du konntest ja gar nicht wissen, in welche Richtung ich wollte" zu retten versuchte. uwa/Westfälische Nachrichten/"Guten Morgen"/9.3.2002

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Ein Anhänger des FC Schalke 04 und ein Fan des BV Borussia Dortmund 09 hocken zufällig zusammen an einer Theke. Sagt der Schalker: "Schon bemerkt, Weihnachten fällt in diesem Jahr auf einen Freitag." Antwortet der Dortmunder: Hoffentlich nicht auf einen 13."

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Uwe geht zum Frühschoppen. "Wann kommst Du wieder nach Hause", möchte seine Frau wissen. - "Wenn ich zum Mittagessen nicht zurück bin, brauchst Du mit dem Abendessen nicht auf mich zu warten." meine Frau Heti

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Ein Anhänger des FC Schalke 04 und ein Fan des BV Borrussia Dortmund 09 rühmen die Vorzüge ihrer Fußball-Vereine. Sagt der Schalke-Fan: In 118 Derbys haben wir häufiger gegen Euch gewonnen als Ihr gegen uns. "Logisch", kontert der Dortmunder, "Euch gibt´s ja auch schon länger."

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Ötte Katlewski, Schalke-Mitglied und Fan seit ewigen Zeiten, sieht sein letztes Stündlein gekommen. Auf dem Totenbett bittet er seinen Freund Bruno, ihm einen unterschriftsreifen Aufnahmeantrag von Borussia Dortmund zu bringen. Bruno ist entsetzt: "Seit 80 Jahren bist Du Schalker, hast jedes Heimspiel gesehen und jede Jahreshauptversammlung besucht, und jetzt das?!" Ötte lächelt: "Wenn schon einer ins Gras beißen muss, dann doch besser einer von denen, als von uns." erzählt von Ecki in Campitello 2001

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Der FC Schalke 04 und Borussia Dortmund haben vor dem Bundesligasaisonstart ein Fußballspiel vereinbart. Um taktische Finessen einstudieren zu können, sind keine Zuschauer und Journalisten zugelassen, das Spiel wird nur im Videotext übertragen. S04-Trainer Huub Stevens stellt Matthias Schober ins Tor und Olaf Thon als einzigen Feldspieler auf, Dortmund spielt mit der besten Elf. In den Vereinsgaststätten flimmert der Videotext auf den Fernsehern. Fünfte Minute: Schalke 04 geht mit 1:0 in Führung. Dann passiert lange Zeit nichts. Erst in der 86. Minute verändert sich der Spielstand: 1:1! Das ist zugleich das Endergebnis. Bei der Pressekonferenz verteidigt sich Huub Stevens: "Unser taktisches Konzept ging leider nicht auf, weil Olaf Thon in der sechsten Minute vom Platz gestellt worden ist."

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Zuletzt wurde viel geweint im Container von "Big Brother". Ich dachte schon, wir seien in der Kabine von Borussia Dortmund. Harald Schmidt

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Oft sind es die kleinen Gesten, die zählen: Hier ´mal eine Rose in den Putzeimer stellen, dort ´mal die Kellertür aufhalten, wenn sie mit der Bierkiste die Treppe hochkommt. Harald Schmidt

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